Gärtnern Zu Hause
Tipps & Tricks

Seit Jahren sammeln wir von lehmann natur Erfahrungen und Expertise rund um den biodynamischen Anbau und den Anbau nach Permakultur-Richtlinien. Unsere Vision ist, es eine Welt mit zu entwickeln, die eine gesunde Zukunft hat und in der Landwirtschaft nachhaltig ökologisch betrieben wird. Deswegen geben wir unser Wissen an Sie weiter.

Was bedeutet “bio” und “biodynamisch”?

Bio- und biodynamisches Saatgut wurde natürlich, also ohne chemische Pestizide und synthetische Dünger, gezüchtet und vermehrt. Unser biodynamisches Saatgut ist größtenteils Demeter-zertifiziert. Demeter als ältester Anbauverband mit den strengsten Vorgaben für ErzeugerInnen in Deutschland, versteht sich als eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft, die Mensch, Natur und Tiere vereinigt.

Was bedeutet samenfest?

Samenfeste Sorten oder wie wir es nennen „open source“-Sorten sind viel robuster als herkömmliches Hybridsaatgut. Samenfest bedeutet, dass man neues Saatgut aus den Pflanzen gewinnen kann, was bei F1-Hybriden nicht der Fall ist. Es ist widerstandsfähiger gegen Klimaveränderungen und benötigt keinen synthetischen Dünger und Pestizide, denn das Saatgut passt sich an das Klima und die Bodenverhältnisse an. Im Gegensatz zu Hybridsaatgut gibt es bei samenfesten Sorten eine große Sortenvielfalt. Die Züchtung erfolgt natürlich und ohne Gentechnik, wie es bei Hybridsorten üblich ist. Des Weiteren bilden die samenfesten Sorten Blüten und sorgen so für die Erhaltung und den Schutz von Bienen und weiteren Nützlingen.

Welche Chancen eröffnen sich für den Gärtner durch samenfestes Saatgut?

  • Es ermöglicht einen nachhaltigen Anbau.
  • Es ist widerstandsfähiger.
  • Der Kauf neuen Saatguts ist nicht erforderlich.
  • Durch den natürlichen Kreislauf passt sich das Saatgut im Zeitverlauf an die Klima- und Bodenbedingungen der Region an.
  • Es fördert den Erhalt der Sortenvielfalt.
  • Es fördert den Erhalt von Bienen und weiteren Nützlingen.


6 Lifehacks zur Permakultur im eigenen Garten

So können Sie Ihren Garten Stück für Stück mit Einflüssen aus der Permakultur klimafreundlich und naturnah gestalten.


1. Mulchen

Beim Mulchen wird der Boden mit einer Bedeckung, also einer organischen Schicht, versehen, was das Austrocknen der Erde verhindert, die Wasserverdunstung reduziert und das Abfangen von Regenwasser erhöht. Probieren Sie doch mal Ihr Beet mit z. B. Rasenschnitt zu mulchen!


2. Biodiversität

Ein bunter Garten erfreut viele Insekten und vor allem Wildbienen.Pflanzen Sie doch eine Reihe Blumen an Ihrem Beet um den Erhalt von Bienen und weiteren Nützlingen zu fördern.


3. Bodenbearbeitung

Der Boden ist ein lebendiger Organismus. Es ist wichtig die Bodenstruktur durch grobes Pflügen nicht zu verletzen. Versuchen Sie doch mal Ihren Garten schonend mit einer Grabegabel o. Ä. aufzulockern.


4. Mischkultur

Auch Pflanzen haben Freunde. Diese können besonders gut nebeneinander gepflanzt werden, denn sie profitieren voneinander. Prüfen Sie vor dem Säen am besten, welche Pflanzen gut nebeneinandergesetzt werden können und welche sich als Nachbarn nicht eignen.


5. Kompost

Kompost ist die Zersetzung von natürlichen Garten- und Küchenabfällen. Dieser ist nicht nur sehr leicht in der Herstellung, sondern Ihr Boden und Ihre Pflanzen profitieren immens davon. Bekanntermaßen wird die Fruchtbarkeit des Bodens gesteigert, Nützlinge werden angezogen und fördern die Wasserhaltungskapazität des Bodens.


6. Standort

Tatsächlich haben Pflanzen einen Lieblingsplatz an dem sie besonders gut wachsen und gedeihen.  Manch eine mag es lieber von der vollen Sonneneinstrahlung verwöhnt zu werden, während andere am glücklichsten im Schatten oder Halbschatten sind. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen ein und suchen Sie den optimalen Standort.

Allgemeines zum Anbau und Ernte
Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer kurz und knapp erklärt

Die Einteilung der Kulturarten in die drei Kategorien Schwachzehrer, Mittelzehrer und Starkzehrer erfolgt nach dem Nährstoffbedarf, der jeweiligen Kultur.


Schwachzehrer

Schwachzehrer müssen lediglich mit Kompost versorgt werden und sind dabei nicht sehr wählerisch.
Außerdem reichern Leguminosen wie z. B. Erbsen oder Bohnen, den Boden mit zusätzlichem Stickstoff an, der für das Pflanzenwachstum einen wichtigen Faktor darstellt.

Typische Vertreter: Leguminosen, diverse Blumen


Mittelzehrer

Pflanzen, die in die Kategorie Mittelzehrer fallen, benötigen Kompost.
Darüber hinaus benötigen sie, abhängig von der Pflanzenart und ausschließlich in speziellen Zeitabschnitten eine höhere Nährstoffzufuhr in Form von Bio-Dünger.

Typische Vertreter: Rote Bete, Salate, Paprika, einige Kräuter


Starkzehrer

Bei Pflanzen, die in die Kategorie Starkzehrer fallen, sind für den erfolgreichen Anbau eine ausreichende Düngung und gute Vorbereitung des Beetes erforderlich.
Mit der Beet-Vorbereitung sollte bereits im Herbst begonnen werden.
Wie auch die Mittelzehrer benötigen Starkzehrer, zusätzlich zum Kompost, eine organische Düngung. Diese kann beispielsweise durch Steinmehl ergänzt werden, um die Versorgung mit Spurenelementen zu optimieren.
Während der Wachstumszeit sollten die Kulturen regelmäßig mit einer Kopfdüngung aus Brennnessel-Jauche versorgt werden.

Typische Vertreter: Tomaten, Melone, Zucchini, Aubergine



Tipps & Tricks

Damit Ihnen das Gärtnern bestmöglich gelingt, finden Sie hier noch weitere Tipps und Tricks. Diese Tipps und Tricks beziehen sich nicht nur auf die Anzucht, sondern auch Voranzucht und Haltbarmachung.

 




Das eigene Saatgut produzieren

Samenfestes Saatgut ermöglicht die Produktion von eigenem Saatgut. Dies gewährleistet einen nachhaltigeren und ökologischeren Anbau und ist zudem sehr einfach umsetzbar, solange ein paar grundlegende Aspekte beachtet werden:

Die Samenproduktion setzt die Blüte und anschließende Fruchtentwicklung voraus. Deshalb erfolgt die Samenproduktion bei einjährigen Pflanzen im ersten Jahr und bei zweijährigen Pflanzen im zweiten Jahr.

Die Samen werden bei Obst und Gemüse aus dem Fruchtfleisch gewonnen. Die Frucht wird hierfür geerntet, sobald sie reif ist.

So produziert man das eigene Saatgut. Schritt für Schritt:

  1. Entfernen des Fruchtfleisches
  2. Heraustrennen der Samen
  3. Trocknen: ausgebreitet an einem geschütztem und möglichst warmen Ort
  4. Lagerung bis zur Aussaat: kühl, dunkel und trocken



Haltbarmachung der Ernte

Zur Haltbarmachung der geernteten Lebensmittel aus dem eigenen Garten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dies ist zum einen davon abhängig, welche Haltbarkeit und welchen Geschmack man erzielen möchte, zum anderen aber auch von der spezifischen Eignung der verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, insbesondere im Hinblick auf den Nährstofferhalt. Beliebte Verfahren zur Haltbarmachung sind beispielsweise das Trocknen, Einkochen oder Einfrieren.




Voranzucht im Topf

Eine Voranzucht ist dann besonders sinnvoll, wenn am Anbau-Standort keine optimalen Bedingungen vorliegen oder bei Pflanzenarten, die lange Anbauzeiträume benötigen z.B. Kürbisse.

Mit dem dadurch erzielten Vorsprung schaffen es die Früchte, bis zur geplanten Ernte (meist im Herbst), vollständig auszureifen.

 

Voranzucht Schritt für Schritt:

  1. Die Samen zu der angegebenen Zeit einen Tag lang in zimmertemperaturwarmes Wasser legen.
  2. Anschließend die Samen in eine Plastiktüte geben, die dann verschlossen und zwei Tage warm gelagert wird.
  3. Die Samen nach der Lagerung in die feuchte Erde geben (Keimzeit variiert je nach Kultur)
  4. Sobald die Pflanzen gekeimt sind und die richtige Größe besitzen, kann die Auspflanzung beginnen.

Wichtig ist, dass die Jungpflanzen bei der Auspflanzung bereits ein gutes Wurzelwachstum und mindestens zwei bis drei entwickelte Blätter aufweisen.